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Von Bordeaux bis China: Unsere spannendsten Entdeckungen auf der ProWein 2025

Die spannendsten Highlights der ProWein 2025: Von Chinas aufstrebenden Weinen über gereiften Port aus Portugal bis hin zu innovativen alkoholfreien Alternativen.

Die ProWein 2025 in Düsseldorf hat erneut bewiesen, warum sie die wichtigste internationale Fachmesse für Wein und Spirituosen ist. Mit über 4.200 Ausstellern aus 65 Ländern bot die Messe einen faszinierenden Überblick über neue Trends, innovative Weinstile und spannende Entwicklungen in der Branche. Während Klassiker wie Bordeaux oder die Toskana weiterhin mit beeindruckenden Jahrgängen glänzten, waren es vor allem aufstrebende Regionen, nachhaltige Innovationen und alternative Genusskonzepte, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Von chinesischen Weinen über gereiften Port bis hin zu alkoholfreien Alternativen – wir haben uns durchprobiert und einige echte Überraschungen entdeckt. Hier sind unsere Highlights.

Chinesische Weine: Qualität, die beeindruckt

Eine Reihe roter Weinflaschen mit goldener „90“-Aufschrift in verschiedenen Größen.

Eine exklusive Sonderedition zum 90-jährigen Bestehen eines chinesischen Weinguts.

Lange galt chinesischer Wein als Exot in der internationalen Weinszene. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Messe bot die perfekte Gelegenheit, die neuen Entwicklungen aus dem Reich der Mitte genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein echter Eye-Opener war der Besuch bei Chateau Aifip und Xiban Winery aus China. Chinesischer Wein ist längst kein Geheimtipp mehr, aber auf der ProWein konnte man sich von der beeindruckenden Entwicklung selbst ein Bild machen. Der Cabernet Sauvignon von Xiban Winery war besonders spannend – würzig, tiefgründig und mit einer feinen Tanninstruktur. Passend dazu stand das Jahr der Schlange im Mittelpunkt, was auch auf den edlen Etiketten reflektiert wurde.

Chateau Aifip wiederum beeindruckte mit riesigen Flaschenformaten, die auf Sammler und Luxusmärkte abzielen. Es wurde deutlich, dass chinesische Weingüter nicht nur in Sachen Qualität, sondern auch in der Vermarktung und Präsentation neue Wege gehen.

Chinesische Spirituosen gewinnen zunehmend an internationaler Aufmerksamkeit. Beispielsweise ist Koya Brandy ein perfektes Beispiel dafür. Die Marke verbindet traditionelles Handwerk mit modernem Design und präsentiert ihre edlen Tropfen in kunstvollen Keramikkaraffen sowie elegant gestalteten Glasflaschen. Doch nicht nur optisch setzen sie ein Statement – geschmacklich überzeugt der Brandy mit einer feinen Balance aus gereiften Fruchtaromen, sanfter Würze und einem langen, weichen Abgang. Eine spannende Entdeckung, die zeigt, dass China nicht nur im Wein-, sondern auch im Spirituosenbereich immer stärker auf der internationalen Bühne mitspielt.

Portugal: Meisterhafte Portweine

Portugal bleibt ein Paradies für Portwein-Liebhaber, aber auch für genussvolle Überraschungen. Am Stand von Quevedo & Kopke erwarteten uns faszinierende Raritäten. Der 50 Jahre gereifte Tawny von Kopke war eine absolute Offenbarung. Aromen von Nüssen, Dörrobst und Karamell vermischten sich mit einer unfassbaren Eleganz und Tiefe, die sich am Gaumen noch weiter entfaltete.

Das Familienweingut Quevedo steht für exzellente Portweine, die Tradition und Innovation harmonisch verbinden. Ihre sorgfältige Handwerkskunst und die Hingabe zur Qualität spiegeln sich in jedem Glas wider und machen ihre Weine zu einem Muss für jeden Portwein-Liebhaber. Ein besonderes Highlight ist der 50-jährige Weiße Port. Dieser außergewöhnliche Wein präsentiert ein komplexes Aromenspiel mit Noten von Gewürzen, Datteln und Nüssen. Am Gaumen entfalten sich Aromen von Karamell und Crème Brûlée, begleitet von einer erfrischenden Zitrusnote im Abgang. Diese Komplexität resultiert aus der sorgfältigen Reifung in verschiedenen Holzfässern, die dem Wein seine Tiefe und Nuanciertheit verleihen.

Unerwartet: Spannendes aus dem Segment Olivenöl

Eine echte Überraschung war das Olivenöl aus dem Douro-Tal, das Quevedo präsentierte. Mit einer frischen, leicht grasigen Note und einer feinen Schärfe im Abgang war es ein Genussmoment, den wir nicht erwartet hatten. Bald wird es hier in unserem Onlineshop für Euch verfügbar sein!

Eine echte Geschmacksexplosion entdeckten wir am Stand von La Colombara: Ihr Peperoncino-Olivenöl vereint die Fruchtigkeit hochwertigen nativen Olivenöls mit der feurigen Schärfe von Chili. Das Ergebnis ist ein aromatisches Öl, das jedem Gericht eine besondere Würze verleiht. Besonders auf Pasta, Pizza oder Bruschetta sorgt es für das gewisse Etwas und bringt mediterrane Leidenschaft direkt auf den Teller. Die Balance zwischen Schärfe und fruchtiger Olivennote macht es nicht nur geschmacklich spannend, sondern auch vielseitig einsetzbar – ein Muss für alle, die es gerne würzig mögen!

Grand Cru-Verkostung: Bordeaux-Klassiker & neue Wege

Ein besonderes Highlight auf der ProWein 2025 war für uns die exklusive Grand Cru-Verkostung. Hier konnten wir einige der renommiertesten Bordeaux-Weine probieren – von kraftvollen Pessac-Léognan-Cuvées bis hin zu eleganten Saint-Émilion Grand Crus.

Ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation war der Château Pape Clément 2022. Dieser Jahrgang basiert auf der klassischen Bordeaux-Assemblage aus 60 % Merlot und 40 % Cabernet Sauvignon, zeigte aber eine spannende Neuerung: Erstmals wurde eine PiWi-Rebsorte integriert. Das ist ein mutiger Schritt für ein Weingut mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1252 zurückreicht! PiWi-Sorten (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) sind eine nachhaltige Antwort auf den Klimawandel, doch ihre Zulassung in Bordeaux ist extrem langwierig. Die Tatsache, dass ein Grand Cru Classé wie Pape Clément diesen Weg einschlägt, zeigt, wie sich selbst die traditionsreichsten Häuser anpassen müssen. Geschmacklich präsentierte sich der Wein mit dunkler Frucht, würzigen Noten und einer eleganten, fein eingebundenen Tanninstruktur – ein echter Wein für die Zukunft!

Nicht weniger beeindruckend war der Château Pavie Macquin 2022, ein Premier Grand Cru Classé aus Saint-Émilion. Die Cuvée aus 80 % Merlot, 19 % Cabernet Franc und 1 % Cabernet Sauvignon brachte eine tiefdunkle Farbe ins Glas, begleitet von einem Bouquet aus reifen schwarzen Früchten, Veilchen und feiner Würze. Am Gaumen zeigte er Kraft und Präzision zugleich – samtige Tannine, ein langer Abgang und enormes Potenzial für die nächsten Jahrzehnte.

Auch im Bereich der Süßweine gab es faszinierende Verkostungen. Château La Tour Blanche 2022, ein Premier Cru Classé aus Sauternes, zeigte eindrucksvoll, warum Botrytis-Weine aus dieser Region so begehrt sind. Mit 85 % Sémillon, 10 % Sauvignon Blanc und 5 % Muscadelle konzentriert sich hier die Süße durch Edelfäule, während eine knackige Säure für Frische und Eleganz sorgt. Ein Dessertwein mit großem Lagerpotenzial!

Ein weiteres Juwel der Verkostung war Château Balestard La Tonnelle 2022 aus Saint-Émilion. Dieser Grand Cru basiert auf 70 % Merlot, 22 % Cabernet Franc und 8 % Cabernet Sauvignon. Intensive Frucht, elegante Würze und seidige Tannine machen ihn zu einem Wein, der sich über die Jahre weiterentwickeln wird. Sein Preis liegt oft über 50 €, was durch die Top-Lage, strenge Selektion und lange Reifung in Eichenfässern mehr als gerechtfertigt ist.

Die Verkostung der Grand Crus hat eindrucksvoll gezeigt, dass Bordeaux einerseits seinen klassischen Stil bewahrt, sich andererseits aber auch für neue Entwicklungen öffnet. Die Weine, die wir probieren durften, waren ausdrucksstark, elegant und hatten enormes Reifepotenzial – ein Genuss für jeden Bordeaux-Liebhaber!

Ihr findet übrigens auch bei uns auf dem Shop Grand Crus: Chateau la Grace Dieu

Zero-Arena: Alkoholfrei, aber voller Geschmack

Ein Bereich, der uns dieses Jahr besonders ins Auge gefallen ist, war die Zero-Arena – die zentrale Plattform für alkoholfreie Alternativen (alkoholfreier Wein). Hier wurde deutlich: Null Prozent Alkohol bedeutet längst nicht null Genuss. Die Auswahl an Weinen, Schaumweinen und Spirituosen ohne Umdrehungen wächst stetig, und die Qualität dieser Produkte hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert.

Eines der spannendsten Produkte, die wir probiert haben, war der Zero%Zero White & Fizzy. Optisch kaum von einem klassischen Schaumwein zu unterscheiden, zeigte er eine feine Perlage und Aromen von Zitrusfrüchten und grünem Apfel. Am Gaumen war er überraschend frisch, mit einer leichten Süße und angenehmer Säure. Definitiv eine gelungene alkoholfreie Alternative für alle, die nicht auf prickelnden Genuss verzichten möchten.

Ein weiteres Highlight war der ViSECCO, ein alkoholfreier Prickler auf Sauvignon-Blanc-Basis. In der Nase duftig und floral, mit einem Hauch von grünem Apfel, zeigte er sich am Gaumen leicht, frisch und sehr harmonisch. Er erinnerte in seiner Stilistik an einen klassischen Secco und könnte sich perfekt als Aperitif oder Begleiter für leichte Speisen eignen.

Auch Oleada Fizzy Rosé aus Spanien zog sofort die Blicke auf sich – schon die Flasche allein machte Lust aufs Probieren. Im Glas präsentierte sich ein helles Rosé mit fruchtigen Noten von Erdbeere und Zitrusfrüchten. Am Gaumen war er angenehm prickelnd und leicht, mit einer feinen Frische, die ihn zur perfekten alkoholfreien Wahl für den Sommer macht.

Ein weiteres Highlight in diesem Bereich war der Amaro Liborio – ein alkoholfreier Amaro (Bitter), der mit seinen Noten von Bitterkräutern, Orangenschale und Mandeln eine echte Alternative zu traditionellen Digestifs bietet.

Die Verkostungen in der Zero-Arena haben gezeigt, dass alkoholfreie Alternativen keine Notlösung mehr sind, sondern sich zu einer eigenständigen und spannenden Kategorie entwickeln. Die Hersteller setzen auf Qualität, neue Aromenprofile und stilvolle Präsentation – ein Trend, der sicherlich weiter wachsen wird!

Von skurrilen Likören bis zu spanischem Bier mit Tequila-Noten

Nicht nur Wein und Spirituosen boten Überraschungen. Es gab auch einige ungewöhnliche Genussmomente. Der Franzbrötchen-Likör „Franzi“ war eine der skurrilsten Entdeckungen der Messe. Mit seiner Mischung aus Zimt, Karamell und süßen Gebäcknoten erinnerte er an das Hamburger Original in flüssiger Form. Besonders spannend war auch der P31 Green Spritz, ein Aperitif mit leichtem Alkoholgehalt als Alternative zum klassischen Veneziano, hergestellt aus 31 Kräutern mit einer eleganten Bitternote. Auch im Biersegment gab es interessante Entwicklungen. Besonders außergewöhnlich war ein spanisches Bier mit Tequila- und Mezcal-Noten – eine unerwartete Kombination. Ein gutes Beispiel dafür, wie sich verschiedene Genusswelten immer stärker vermischen.

Fazit: Was bleibt von der ProWein 2025?

Die Messe hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Weinwelt im Wandel ist. Nachhaltigkeit, alternative Rebsorten und alkoholfreie Weinalternativen sind längst keine Randthemen mehr, sondern echte Zukunftstrends. Gleichzeitig bleibt die Wertschätzung für Tradition und Handwerkskunst bestehen – sei es in gereiften Portweinen oder klassischen Bordeaux-Cuvées.

Für uns war die ProWein 2025 drei Tage voller spannender Entdeckungen, intensiver Verkostungen und inspirierender Begegnungen. Eines steht fest: ProWein 2026 – wir kommen wieder!

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Bildergalerie: Kuratiert & verkostet – Eine visuelle Reise durch die ProWein 2025

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